BASF Schwarzheide geht digitalen Weg

  • Lausitzer Standort will Vorreiter in der Digitalisierung sein

  • Unternehmen investiert Millionen in Anlagen und Infrastruktur

  • BASF Schwarzheide hat 100 Stellen in diesem Jahr zu besetzen

„In der chemischen Industrie ist BASF Vorreiter der Digitalen Transformation. Die BASF Schwarzheide GmbH nimmt diese Rolle in der BASF-Gruppe ein und verfolgt das Ziel, der erste vollständig digital-transformierte Produktionsstandort im Konzern zu werden“, sagte Jürgen Fuchs, Vorsitzender der Geschäftsführung, bei einem Pressegespräch am 12. April im Kulturhaus der BASF Schwarzheide GmbH. Gemeinsam mit Dr. Colin von Ettingshausen, Kaufmännischer Geschäftsführer, informierte er über die Entwicklung des Lausitzer Standortes.

„Wir haben mit Blick auf die Digitalisierung und den damit einhergehenden Anforderungen und Erwartungen an unseren Standort einen langen Weg vor uns. Erste Schritte sind aber gemacht. Seit April vergangenen Jahres ist ein Expertenteam am Standort dabei, Potenziale für die Digitale Transformation zu erschließen, Projekte anzustoßen und umzusetzen. Aktuell suchen wir Data Scientists zur Verstärkung unseres Teams“, so Fuchs.

Projekte sind mobile Anwendungen in der Produktion, prädiktive Instandhaltung und Prozessoptimierung mittels Datenanalyse. Digitalisierung und Nachhaltigkeit gehen bei einem aktuell laufenden Projekt Hand in Hand. Entwickelt werden Frühwarnsysteme für Abwässer. Datenbasierte Prognosemodelle helfen hier bei der Überwachung einer Produktionsanlage und der Kläranlage.

Standort entwickelt sich

Rund 147 Millionen Euro hat das Unternehmen im zurückliegenden Jahr in die Instandhaltung und Erweiterung von Produktionsanlagen sowie die Modernisierung von Infrastruktureinrichtungen investiert. Ein Meilenstein war die Inbetriebnahme der Erweiterung der Compoundier-Anlage. Im Juni wurde die Erweiterung in Betrieb genommen, mit der die Produktionsleistung um 70.000 Jahrestonnen gesteigert werden konnte. Damit wurde Schwarzheide zum Standort mit der weltweit größten Produktionskapazität bei technischen Kunststoffen.

2018 investiert BASF weiter kräftig in den Standort. Rund 33 Millionen Euro fließen in die Erneuerung der Rückstandsverbrennungsanlage. Am 12. April haben Vertreter der BASF Schwarzheide GmbH und der BASF SE mit einem symbolischen Spatenstich den Startschuss für diese Baumaßnahme gegeben. „Im Zuge der Modernisierung wird das Verfahren der Rauchgaswäsche optimiert“, sagte Fuchs. „Wir werden künftig mit einem abwasserfreien Verfahren arbeiten. Dadurch können wir die Anlage nicht nur wirtschaftlicher betreiben und deren Verfügbarkeit erhöhen, sondern die Umwelt weiter entlasten.“ Die Inbetriebnahme ist für 2019 geplant.

„Als Produktionsstandort sind wir in der Verantwortung, wettbewerbsfähig für die Unternehmensbereiche der BASF-Gruppe zu produzieren. Investitionen sichern die Attraktivität unseres Standortes“, sagte Fuchs. Weitere Projekte sind 2018 in der Planung. Dazu gehört die Genehmigung zur Modernisierung der Gasturbine des Gas- und Dampf-Kraftwerkes. Darüber hinaus wird geprüft, das Produktportfolio des Standortes zu erweitern.

Standort ist in Form

„Unser Ziel ist es, die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu steigern und dabei Faktoren auszuloten, die wir als Unternehmen gestalten und beeinflussen können“, sagte Fuchs. Neben Investitionen liegt das Augenmerk auf einer ausgeglichenen Kostenperformance und Nachhaltigkeit. „Als Unternehmen haben wir den Anspruch, ressourcenschonend zu handeln. Als Arbeitgeber liegt uns sehr daran, dass unsere Mitarbeiter in einem gesunden Arbeitsumfeld tätig sind.“

Einen Standortvorteil bietet die logistische Anbindung des Unternehmens. Bis Ende des kommenden Jahres sollen die Umbauten des Eisenbahnknotens Ruhland abgeschlossen werden. Die Deutsche Bahn investiert hier 70 Millionen Euro. Der Knotenpunkt ist Bestandteil der „Niederschlesischen Magistrale“, die Häfen und Wirtschaftszentren zwischen West- und Osteuropa verbindet. Im vergangenen Jahr wurde ein Elektronisches Stellwerk installiert. Speziell für die BASF in Schwarzheide wurde ein zusätzliches elektrifiziertes Gleis eingerichtet.

 

Mitarbeiter treiben Projekte voran

Insgesamt 1.778 Mitarbeiter (Stand 31.12.2017) sind bei der BASF Schwarzheide GmbH beschäftigt. Zusammen mit Kontraktoren, den Beschäftigten weiterer BASF-Gruppengesellschaften, Ansiedlern und Dienstleistern sind am Standort Schwarzheide insgesamt rund 3.350 Menschen tätig.

„Unsere Kolleginnen und Kollegen sind das Herzstück unseres Unternehmens. Ohne sie könnten wir keine Anlagen betreiben, keine Projekte entwickeln und umsetzen oder neue Wege wie die Digitale Transformation des Standortes beschreiten“, sagte Dr. Colin von Ettingshausen. „Dabei sind Flexibilität und Agilität gefragt. Dass der Standort über diese Grundvoraussetzungen verfügt, hat er immer wieder bewiesen.“

 

Personal wird aufgebaut

Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung am Standort und möglichen zukünftigen Investitionen sind in diesem Jahr in größerem Umfang Stellen zu besetzen.

Bedarf bedingt ebenso die Digitale Transformation des Standortes. Am Lausitzer Produktionsstandort sind 30 Stellen mit einem Digitalisierungsschwerpunkt zu besetzen. Insgesamt sind rund 100 Stellen neu zu besetzen. Gesucht werden Ingenieure mit Schwerpunkt Chemietechnik, Verfahrenstechnik, Automatisierungstechnik und Maschinenbau ebenso wie Industriemeister und Chemikanten.

 

Fachkräfte sichern

Insgesamt 134 junge Menschen (Stand 31.12.2017) absolvieren derzeit eine Ausbildung im Unternehmen. Ab September 2018 erhöht die BASF Schwarzheide GmbH die Zahl der Auszubildenden um knapp 30 Prozent. Für den Beruf Chemikant werden rund ein Drittel mehr Plätze angeboten. „Wir haben ab September insgesamt 70 Ausbildungsplätze zu besetzen. Der Chemikant ist ein Kernberuf an unserem Standort. Hier haben wir mittelfristig einen erhöhten Bedarf“, betonte von Ettingshausen.

Neben Chemikanten, Industriemechanikern, Elektronikern für Automatisierungstechnik und Mechatronikern bildet die BASF ab September wieder Chemielaboranten aus. Im berufsvorbereitenden Jahr „Start in den Beruf“ werden zusätzlich fünf Plätze für Jugendliche mit Migrationshintergrund angeboten.

Ab Oktober gehen zwei neue duale Studiengänge an Start. In Kooperation mit der Berufsakademie Riesa ist es möglich, Chemietechnologie sowie Maschinenbau in der Spezialisierung Versorgungs- und Gebäudetechnik bei BASF zu studieren.

 

„Um den Standort für die digitale Zukunft stark zu machen, müssen wir nicht nur unsere Mitarbeiter qualifizieren, sondern auch in der Ausbildung die entsprechenden Inhalte vermitteln und Impulse setzen“, sagte von Ettingshausen.

Wie Unternehmen ihren Bedarf an Fachkräften sichern können, wie Mitarbeiter qualifiziert werden können, um den Anforderungen einer digitalisierten Arbeitswelt gerecht zu werden, darüber sind Vertreter aus Politik und Wirtschaft, Verbänden und Institutionen seit Januar im Gespräch. Impulsgeber dafür war die BASF Schwarzheide GmbH. „Gemeinsam diskutieren wir, ein Leistungszentrum für die Lausitz zu gestalten“, sagte von Ettingshausen. „Wenn es uns gelingt, die Kompetenzen und Ressourcen in den Bereichen Aus-, Fort- und Weiterbildung zu bündeln, dann können wir ein starkes Signal für die Zukunft der Region setzen.“

 

 

Über die BASF Schwarzheide GmbH

Der Lausitzer Produktionsstandort BASF Schwarzheide GmbH gehört zur BASF-Gruppe. Sein Portfolio umfasst Polyurethan-Grundprodukte und -Systeme, Pflanzenschutzmittel, Wasserbasislacke, Technische Kunststoffe, Schaumstoffe, Dispersionen und Laromer-Marken.

Ihren Kunden hilft die BASF Schwarzheide GmbH als zuverlässiger Partner mit intelligenten Systemlösungen und hochwertigen Produkten erfolgreich zu sein. Firmen, die von den vielseitigen Synergieeffekten eines fortschrittlichen Chemiestandortes profitieren wollen, werden durch die Erfahrungen und Kompetenzen der BASF unterstützt, was bereits ein Dutzend Ansiedler nutzen. Dienstleistungen oder komplette Servicepakete können in Anspruch genommen werden.

Die BASF Schwarzheide GmbH fördert die Region nachhaltig und übernimmt soziale Verantwortung. Von der Ausbildung bis zur Ansiedlung trägt sie als strukturbestimmendes Unternehmen zu einer positiven Entwicklung des Umfeldes bei.

Weitere Informationen im Internet unter www.basf-schwarzheide.de.

 

Über BASF

BASF steht für Chemie, die verbindet – für eine nachhaltige Zukunft. Wir verbinden wirtschaftlichen Erfolg mit dem Schutz der Umwelt und gesellschaftlicher Verantwortung. Mehr als 115.000 Mitarbeiter arbeiten in der BASF-Gruppe daran, zum Erfolg unserer Kunden aus nahezu allen Branchen und in fast allen Ländern der Welt beizutragen. Unser Portfolio haben wir in den Segmenten Chemicals, Performance Products, Functional Materials & Solutions, Agricultural Solutions und Oil & Gas zusammengefasst. BASF erzielte 2017 weltweit einen Umsatz von 64,5 Milliarden €. BASF ist börsennotiert in Frankfurt (BAS), London (BFA) und Zürich (BAS). Weitere Informationen unter www.basf.com.

Weitere Informationen

Veröffentlichung

Do, 12. April 2018

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