Wer feiert nicht gern „feste“?
Die Gelegenheit hätte Schwarzheide in diesem und in den kommenden Jahren gleich mehrfach. Denn am 27. April 2024 jährt sich die urkundliche Ersterwähnung von Zschornegosda, das ist eins der zwei Gründungsdörfer und Namensgeber von Schwarzheide, zum 575. Mal. Am 01. Oktober 2026 wird die Industriegemeinde Schwarzheide 90 Jahre alt, das ist das Datum des Zusammenschlusses der Dörfer Naundorf und Zschornegosda zur Industriegemeinde Schwarzheide. Und nur ein Jahr später, am 11. Januar 2027, wird Schwarzheide 60 Jahre alt. Drei gute Gründe „feste“ zu feiern.
 

Viele Schwarzheider erinnern sich noch gern an die Stadtfeste zur 550-Jahr-Feier von Zschornegosda im Jahr 1999, an die 555-Jahr-Feier von Zschornegosda 2004, an das Festjahr zu 50 Jahre Stadt Schwarzheide 2017 und an die spektakuläre Feier anlässlich 600 Jahre Naundorf im Jahr 2022.
 

Ob und wenn ja, wie solche Jubiläen begangen werden, obliegt der Beschlussfassung der Stadtverordnetenversammlung. Deshalb hatte Bürgermeister Christoph Schmidt im April 2023 eine Diskussionsvorlage in die Sitzungsrunde des Gremiums eingebracht, mit dem Ziel, „...am 05.06.2023 einen Grundsatzbeschluss zur Würdigung der bevorstehenden Jubiläen zu fassen und in diesem Zusammenhang auch die finanzielle Untersetzung einer Mittelbereitstellung festzulegen.“, da die Vorbereitung solcher Anlässe sehr zeitintensiv und je nach Wunsch der Ausrichtung auch mit erheblichen Kosten verbunden sein kann. Doch dieser Beschluss ist bis heute nicht gefasst.

Unbenommen dessen hat der Rathauschef, letztmalig beim Vereinsstammtisch am 24. Oktober 2023, um eine Beteiligung der Schwarzheider Vereine am bevorstehenden Jubiläum von Zschornegosda geworben. Mindestens der neu aufgestellte Kultur- und Heimatverein hat sich mit dem Thema bereits intensiver auseinandergesetzt und sucht nach einer geeigneten, finanziell vertretbaren Möglichkeit. Favorisiert wird die Zusammenlegung mit einem anderen Event in Zschornegosda. Statt eines Festumzuges könnten die Vereine die stadteigenen Hütten thematisch herrichten und sich so in die Veranstaltung einbringen. Vorsorglich hatte der Bürgermeister, auch ohne den notwendigen Grundsatzbeschluss, Mittel in den Haushalt aufgenommen. Diese sind allerdings noch, bis zur Vorlage eines Konzeptes, auf Antrag der Fraktion DieLinke, mit einem Sperrvermerk versehen. Auf eigene Initiative hatte der Kultur- und Heimatverein bereits zum Ende des Jahres 2023 einen Jubiläumskalender herausgebracht. Das Projekt wurde vom Bürgermeister unterstützt.

„Ob“, „wann“ oder „wie“ das diesjährige und kommende Jubiläen „feste“ gefeiert werden, ist noch zu beschließen.